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Ein Schweizer Brandbekämpfungsteam erprobt den Einsatz des Tunnelretttungszugs unter realistischen Bedingungen mit vollem Atemschutz. Die Luft dafür liefert ein BAUER Kompressorsystem.

BAUER Atemluft-Füllanlage im Einsatzzentrum

München, 03. November 2017

Gotthard Lösch- und Rettungszüge (LRZ) mit Atemluftversorgung von BAUER

Am 24.10.2001 ereignete sich im Gotthard Tunnel eine schreckliche Brandkatastrophe, bei der insgesamt 11 Menschen ums Leben kamen. Das Unglück führte zu einer völligen Neuentwicklung der Konzepte zur Tunnelrettung

Zentraler Baustein sind Lösch- und Rettungszüge (LRZ). Ein Teil der Züge ist als organisatorischer Bestandteil der sogenannten „Erhaltungs- und Interventionszentren“(EIZ)" an den jeweiligen Tunnelausgängen stationiert. Zentraler und überlebenswichtiger Baustein des LRZ ist eine umgebungsunabhängige und hundertprozentig ausfallsichere Versorgung des Lösch- und Rettungspersonals sowie evakuierter Passagiere mit hochreiner Atemluft, da sich die Züge im Tunnel bei der Brandbekämpfung in kontaminierter Umgebung bewegen. Die gesamte Atemluftsystemtechnik, die Dräger Safety dafür bereitstellt, stammt aus der Fertigung von BAUER KOMPRESSOREN. An Bord aller im Einsatz befindlichen LRZ kommen Kompressoren von BAUER zum Einsatz, in den derzeit aktuellen Zugmodellen lieferleistungsstarke Anlagen des Typs BAUER KAP 220 in Kombination mit einem externen Atemluftaufbereitungssystem der P-Reihe.

Je nach Einsatzort des LRZ ist entweder ein Kompressorsystem an Board des LRZ installiert oder im EIZ selbst stationiert. Dort wird direkt vor Ort die komprimierte Atemluft verdichtet und in riesigen Flaschenracks gespeichert, die sich im Zugdach befinden. Pro Zug fassen die Racks kaum vorstellbare zwei Millionen Liter Atemluft. Damit müssen gemäß der behördlichen Anforderung 120 Passagiere, 16 Mann Personal und 20 Feuerwehrleute über einen Zeitraum von viereinhalb Stunden sicher versorgt werden können. Ein Teil wird zum Befüllen der Atemluftflaschen des Löschpersonals verwendet, der andere dazu, im Einsatzfall eine Überdruckatmosphäre herzustellen, die wirksam verhindert, dass von außen Rauch oder kontaminierte Luft ins Zuginnere eindringt. Der neue Gotthard Basistunnel, Mitte 2016 eröffnet und mit 57 Kilometern Länge längster Eisenbahntunnel der Welt, stellt höchste Anforderungen an das reibungslose Funktionieren des neuen Rettungs- und Evakuierungskonzept im Falle eines Tunnelbrandes. Mit dem 2007 in Betrieb gegangenen Lötschbergtunnel, und dem im Tessin entstehenden Centeri Basistunnel bildet er die sogenannte NEAT (Neue Eisenbahn Alpentransversale).

Brennt in einem der Tunnels ein Personenzug, fahren die LRZ in die nicht betroffene Gegenröhre ein, um, so die Vorgabe des Schweizerischen Bundesamts für Verkehr, nach spätestens 45 Minuten den Brandort zu erreichen. Über sogenannte Querschläge beginnen die Brandbekämpfer dann dort die Löscharbeiten. Ein anderer Passagierzug, der aus dem regulären Betrieb gelöst wurde, fährt ebenfalls ein, um die Passagiere nach amtlicher Zielvorgabe in spätestens 90 Minuten nach Ausbruch des Feuers zu evakuieren. Bei einem Güterzugbrand wird ein anderes Szenario angewendet: Nach Möglichkeit soll der brennende Zug aus dem Tunnel geschleppt werden, um die Löscharbeiten im Freien durchzuführen. LRZ der neusten Generation sind dafür ausgelegt, Züge bis zu 750 Metern Länge und Gewichten bis zu 1600 (!) Tonnen Gewicht zu ziehen.  Gelingt das nicht, wird notfalls im Tunnel gelöscht.

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